Apple feiert das iPhone X

Gerade noch rechtzeitig hat Apple das Steve-Jobs-Theater fertiggestellt, um in seinem neuen Hauptquartier in Cupertino die neuen iPhones vorstellen zu können. Und zum zehnjährigen Jubiläum des Kult-Smartphones brachten Tim Cook und sein Team auch etwas ganz besonderes auf die Bühne: Das iPhone X ist zum ersten Mal seit 2014 wieder ein iPhone, das nicht nur technisch, sondern auch optisch neue Wege geht. Es hat ein OLED-Display, das fast die gesamte Vorderseite einnimmt und es ist das erste iPhone, das keinen Home-Button mehr hat.

Updates für Apple Watch und Apple TV

Zunächst präsentierte Apple aber eine überarbeitete Apple Watch mit stärkerem Prozessor und einer integrierten eSIM, die zum Telefonieren die Nummer des iPhone übernimmt und unabhängigen Internetempfang ermöglicht. Außerdem hat die Watch jetzt einen Höhenmeter. Die Preise starten bei 369 ohne und bei 449 Euro mit eSIM. Das erste Model gibt’s jetzt ab 269 Euro. Der Vorverkauf startet am 15. September, eine Woche später ist sie erhältlich.

Als nächstes stellte Cook ein Update der Set-Top-Box Apple TV vor. Entsprechend der Entwicklung bei Fernsehern kann sie jetzt Inhalte in 4K-Auflösung und HDR darstellen. Dazu hat sie einen kraftvolleren Chip an Bord, der auch anspruchsvollere Spiele erlaubt. Und es wurde erneut betont, dass bis Ende des Jahres auch Amazon auf Apple TV erreichbar sein wird. Die Box ist zu den gleichen Terminen wie die neue Watch zu haben, die Preise beginnen bei 199 Euro.

iPhone 8 ist ein Update

Dann waren endlich neue iPhones Thema, aber noch nicht der Star der Show. Zuerst enthüllte Cook das iPhone 8 und das iPhone 8 Plus, die weitgehend noch das Design der Vorgänger-Modelle haben. Jetzt ist ihre Rückseite allerdings aus Glas. Ihre Displays sind wie gehabt 4,7 und 5,5 Zoll groß, LCDs statt OLED-Bildschirme und unter ihnen sitzt nach wie vor ein Home-Button mit integriertem Fingerabdrucksensor (Touch ID). Die Rückseite der Smartphones besteht jetzt allerdings aus Glas. Es soll ausgesprochen stabil sein und auch iPhone 8 und iPhone 8 Plus sind wasser- und staubfest.

Wie erwartet haben die 8er Apples einen neuen Chip A11 Bionic unter der Haube. Er hat insgesamt sechs Kerne, von denen zwei für Höchstleistung und vier für einfachere Aufgaben zuständig sind. So soll er besonders leistungsstark, aber auch sparsam sein.

Verbesserte Kamera

Die Kameras sehen zwar auch noch wie bei den 7er-Geräten aus, aber sie haben einen verbesserten 12-Megapixel-Sensor und einen überarbeiteten Bild-Prozessor. Auch das kleinere iPhone hat jetzt eine Kamera mit optischer Bildstabilisierung. Die Geräte können jetzt unter anderem Full-HD-Zeitlupenaufnahmen mit 240 Bildern pro Sekunde machen und 4K-Filme mit 60 Bildern pro Sekunde aufnehmen. Das iPhone 8 soll auch optimal für Augmented-Reality-Anwendungen geeignet sein – sowohl für Aufnahmen mit den Kameras als auch bei der Wiedergabe. Eine wichtige Rolle spielt hier die Stärke des A11-Chips.

Kaum überraschend haben die Geräte gläserne Rückseiten, um induktives (kabelloses) Laden zu ermöglichen. Die Geräte unterstützen den offenen Qi-Standard, können aber nur an von Apple lizenzierten Stationen aufgeladen werden. Dies schließt existierende vermutlich weitgehend aus. Das 4,7-Zoll-Gerät kostet mit 64 Gigabyte 799 Euro, mit 256 Gigabyte 969 Eur. Beim iPhone 8 Plus sind 909 oder 1079 Euro fällig. Verkaufsstart: 22. September, bestellbar ab 19. September.

Das iPhone X ist der Star der Show

Und dann kündigte Cook endlich „das nächste große Ding“ an: das iPhone X, gesprochen iPhone 10. Es hat ein 5,8 Zoll großes OLED-Display mit 2436 x 1125 Pixeln, was einer Pixeldichte von 458 ppi entspricht. Der Bildschirm soll auch besonders farbtreu sein. Bis auf schmale Ränder bedeckt das „Super Retina Display“ die komplette Vorderseite. Front und gläserne Rückseite verbindet ein polierter Stahlrahmen.

Das iPhone der Zukunft hat keinen Home-Button mehr. Zum Aufwecken tippt man das Display einfach an. Möchte man zum Homescreen, wischt man von unten nach oben. Um Multitasking zu starten, unterbricht man die Wischbewegung kurz. Siri kann man jetzt unter anderem mit dem Einschalt-Knopf aufrufen.

Face ID angeblich besonders sicher und schnell

Statt Touch ID hat das iPhone X Face ID. Kameras und Sensoren, die auf der Vorderseite in einer knappen Display-Aussparung an der Oberseite sitzen, erstellen mit über 30.000 Punkten einen 3D-Scan des Gesichts. Im Dunkeln leuchtet zusätzlich ein LED-Licht. Wie Huaweis angekündigter Chip Kirin 975 hat auch der A11 einen neuronalen Prozessor für maschinelles Lernen. Unter anderem soll Face ID so auch funktionieren, wenn ein Nutzer sein Aussehen verändert, beispielsweise eine Brille aufsetzt oder die Frisur wechselt. Durch die vielen im Chip gespeicherten Informationen soll Face ID auch sicherer als Touch ID sein. In Demos arbeitet es so schnell, dass kaum eine Verzögerung wahrnehmbar ist.

Die 3D-Technologie nutzt Apple außerdem für Animojis. Dabei erkennt das iPhone X einen Gesichtsausdruck und überträgt ihn auf ein animiertes Emoji. Das funktioniert in Echtzeit, wobei auch Lippenbewegungen angezeigt werden. Außerdem kann man auf ähnliche Weise Masken auf Gesichter legen.

Warten bis November

Auch die hervorstehende, vertikal eingesetzte Dual-Kamera auf der Rückseite ist nochmal etwas besser als beim iPhone 8 Plus. Beim Jubiläums-Smartphone haben beide Kameras eine optische Bildstabilisierung, die Tele-Linse ist lichtstärker und der Blitz soll leistungsfähiger in verschiedenen Lichtsituationen sein. Kaum überraschend ermöglicht die außergewöhnliche Frontkamera auch besonders gute Selfies im Portraitmodus.

Trotz der neuen Funktionen soll das iPhone X zwei Stunden länger als das iPhone 7 durchhalten. Es kann wie die Watches und die 8er-Modelle auf Apples neuem Qi-Pad „AirPower“ geladen werden. Dieses wird aber erst im kommenden Jahr erhältlich sein.

Das iPhone X wird mit 64 Gigabyte 1149 Euro kosten, das 256-Gigabyte-Modell kostet 1319 Euro. Die Geräte können erst ab 27. Oktober vorbestellt werden und Apple liefert sie nicht vor dem 3. November aus. Die Gerüchte, das Unternehmen habe Schwierigkeiten, das iPhone X zu produzieren, scheinen also wahr zu sein.

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